Aus Sicht der SPD hat die Kreisverwaltung „seltsam unbestimmt“ auf eine aktuelle Anfrage des Kreistagsvorsitzenden Dirk-Ulrich Mende zur Lage der Energieversorgung im Landkreis Celle geantwortet. Das Thema werde die kommenden Monate und Jahre wegen des fortgesetzten Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine bestimmen – vor allem aber nahezu alle Menschen und auch Unternehmen im Landkreis Celle direkt betreffen.

„Wir wünschen uns hier mehr Engagement – wir müssen uns jetzt intensiv auf die kommenden Monate vorbereiten. Während auf Landesebene unter Leitung der Staatskanzlei längst in insgesamt fünf Arbeitsgruppen aktiv an der Bewältigung der absehbaren Entwicklung gearbeitet wird, hat die Kreisverwaltung erst Tage nach der Anfrage einen Krisenstab eingerichtet, dessen Mitglieder aber offenbar nicht verraten werden sollen. Wer da für was zuständig ist, bleibt offen, wer eingebunden ist wird nicht verraten“, so Dirk-Ulrich Mende. „Ich fühle mich nicht ernst genommen, wenn der Landrat so auf eine Anfrage reagiert. Wir stehen vor einer Herausforderung, wie wir sie noch nicht hatten. Da erwarte ich, dass der Landkreis alle denkbaren Szenarien vorausschauend für seinen Bereich bearbeitet und plant, in enger Abstimmung mit seinen Einrichtungen kommuniziert und nicht darauf wartet, dass der Kontakt erst ,bei Bedarf’ aufgenommen wird. Schon jetzt stellen sich die Fragen, ob z.B. Temperaturen weiter abgesenkt werden (können) und wie das ggf. kommuniziert wird.“

„In der Antwort auf die SPD-Anfrage ist sehr breit dargestellt worden, was Bund und Land tun – das war allerdings nicht unser Ziel. Zum Landkreis selbst war die Antwort nur: Der Krisenstab des Landkreises Celle ist eingerichtet, jedoch bislang nicht aktiv. Da muss sich zügig etwas tun: Wir wollen eine klare Energie-Planung für unseren Landkreis“, so Maximilian Schmidt, SPD-Landtagsabgeordneter für den Landkreis Celle. Zuallererst dringend gebraucht werde vor allem ein direkter Austausch des Krisenstabs mit den von möglichen Energierationierungen zu allererst direkt betroffenen Betrieben im Celler Land.

„Zweitens müssen wir auch ernsthaft darüber sprechen, welche Maßnahmen im Bereich der Entlastung der Bürgerinnen und Bürger bei den Energiekosten auch im Landkreis möglich sind, hier müssen wir unsere Mitgestaltungsmöglichkeiten über die Beteiligungen an SVO und Stadtwerken nutzen“, sagt Schmidt. „Und es geht auch um mehr Tempo bei der langfristigen Umgestaltung unserer Energieversorgung: Derzeit hängen zahlreiche Planungen für neue Windkraft-Anlagen aufgrund des stillstehenden Raumordnungsverfahrens. Auch hier brauchen wir deutlich mehr Tempo.“

Die SPD erwartet deshalb eine kreisweite, gemeinsame Kraftanstrengung, um mehr für eine nachhaltige und sichere Energieversorgung zu tun: „In Winsen z.B. wird mit vielen kleinen Maßnahmen daran gearbeitet, solchen Pioniergeist wünschen wir uns für den gesamten Landkreis. Viele Menschen befinden sich zurzeit in großer Unsicherheit und fragen: Wie sollen wir das schaffen? Deshalb lautet unsere Forderung: Der Krisenstab muss jetzt loslegen und planen, umsetzen und vor allem klar kommunizieren – das erwarten die Bürgerinnen und Bürger zurecht“, so Mende und Schmidt abschließend.