Beste Bildung und gleiche Chancen für alle durchsetzen
- Bildung fängt ganz früh an: Zuerst in der Familie, später in den Kindergärten und Kindertagesstätten – sie sind für uns nicht nur Betreuungs-, sondern auch Bildungseinrichtungen. Hier wird die Grundlage für den späteren Bildungserfolg unserer Kinder gelegt. Die Betreuung unter Dreijähriger wollen wir bedarfsgerecht ausbauen, weil wir nicht nur die Vereinbarkeit von Familie und Beruf herstellen, sondern auch Bildung von Anfang an gewährleisten wollen. Die vollständige Beitragsfreiheit für KiTas bleibt dabei unser erklärtes Ziel – hierfür erwarten wir weiterhin Unterstützung von Bund und Land. Wichtig sind uns Öffnungszeiten, die den Bedürfnissen der Familien entsprechen und die Berufstätigkeit von Eltern ermöglichen. Auch die Verzahnung zwischen KiTas und Grundschulen wollen wir weiter stärken. Daneben gilt unser Augenmerk auch der Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Tagespflegepersonen: Wir wollen die Entlohnung und die Qualifizierungsprogramme verbessern.
Wir haben erfolgreich durchgesetzt, dass in der Celler Schullandschaft eine neue Schulform hinzugekommen ist: Nur durch unseren jahrelangen Einsatz ist die erste Gesamtschule in Celle eingerichtet worden. Sie ist mittlerweile enorm gefragt, der Elternwille bestätigt hier deutlich unsere Politik. Jedes Jahr werden dort jedoch aufgrund fehlender Kapazitäten zahlreiche Schülerinnen und Schüler abgelehnt – deshalb brauchen wir mehr Gesamtschulen. Wir wollen nicht, dass ein Losentscheid, sondern allein der Elternwille und das Kindeswohl für die Schulwahl maßgeblich ist, dazu gehören ausreichend Kapazitäten an allen Schulformen.
Wir sprechen uns daher deutlich dafür aus, mindestens drei neue Gesamtschulen im Landkreis einzurichten, so dass auch im Nord-, Süd- und Westkreis diese Schulform erreichbar wird – perspektivisch sollte auch der Ostkreis hinzukommen. Zugleich fordern wir einen bedarfsgerechten Ausbau der Kapazität an der Gesamtschule in der Stadt Celle, dabei halten wir die Ausweitung auf bis zu 8 Züge für notwendig. Bei alledem müssen die Gymnasien ebenfalls weiter gesichert werden – deshalb fordern wir weiterhin eine dauerhafte Schulentwicklungsplanung. Unser Ziel ist es, dass alle Bildungsgänge von allen in angemessener Zeit gut erreichbar besucht werden können.
Bildung darf für uns weder vom Geldbeutel der Eltern, noch vom Wohnort abhängen. Dafür ist nicht allein die Schulform, sondern vor allem das Schulangebot entscheidend. Wir setzen uns dafür ein, dass alle Schulen im Kreis echte Ganztagsschulen werden können – dazu gehört das nötige pädagogische Angebot und eine gute Ausstattung. Besonders wichtig ist hierbei die Versorgung mit einem gesunden und ausgewogenen Mittagessen. Der Preis darf dabei niemanden abhalten, deshalb wollen wir das Angebot so günstig wie möglich machen.
Alle jungen Menschen und insbesondere Schülerinnen und Schüler sollen mobil sein können – ohne Einschränkungen. Deshalb wollen wir umgehend das Schülernetzticket einführen, um Schülerinnen und Schüler eine kostenfreie Nutzung des ÖPNV im gesamten Celler Land zu ermöglichen. Unser Ziel ist es auch, die ÖPNV-Nutzung in der Oberstufe schrittweise kostenfrei zu gestalten. Hierfür bietet die baldige Neuregelung der gesetzlichen Grundlagen durch das Land einen Gestaltungsspielraum – diesen werden wir nutzen.
Das Thema Chancengleichheit wird ganz schnell sehr konkret, gerade wenn Kinder die Oberstufe erreichen: Noch immer sind Lernmittel wie Bücher und Geräte teuer, die Anschaffungskosten sind für viele Familien belastend. Wir wollen echte Lernmittelfreiheit durchsetzen – und hierbei können gerade digitale Unterrichtsinhalte helfen. Wenn wie an der IGS Celle flächendeckend digitale Endgeräte ausgegeben werden, haben alle die Chance auf moderne und stets aktuelle Inhalte – solche Modelle werden wir weiter unterstützen.
Dazu gehört für jede Schule die nötige Infrastruktur: Eine schnelle Netzanbindung mit schulweitem WLAN, ein kreisweiter Service hierbei für die Schulen sowie ein moderner Medienbildungsunterricht – dafür setzen wir uns ein. Auch außerschulische nichtkommerzielle Lernorte wie öffentliche Bibliotheken wollen wir schützen und weiter ausbauen – insbesondere in Richtung der elektronischen Medien und des kostenlosen Zugangs zu Qualitäts-Datenbanken. Die Bibliotheken wollen wir noch stärker in die Bildungsarbeit einbinden und als Treffpunkte für Jung und Alt, für Alteingesessene und Neubürger, für Migrantinnen und Migranten sowie für Kulturvereine fördern. Sie sollen der Orientierung, dem Kennenlernen und der Teilhabe dienen.
Die Entwicklung der Sprach- und Lesefähigkeit der Kinder und Jugendlichen ist entscheidend für den künftigen Bildungserfolg. Die erheblichen Anstrengungen ehrenamtlicher Organisationen, hier mit Projekten der Sprach- und Leseförderung nachzuhelfen, wollen wir unterstützen, z.B. die Bemühungen von „Mentor – die Leselernhelfer“, der Bürgerstiftung Celle und der Bibliotheksgesellschaft Celle mit der Celler Jugendbuchwoche, „Buchstart“ oder „Bücher für zu Hause“.
Integration ist ein Schlüsselthema, besonders in der Schule: Wir wollen, dass alle Kinder ihre Potenziale ausschöpfen können – egal, welcher Herkunft. Schule soll der Ort sein, an dem die Kinder mit ihren Möglichkeiten und Bedürfnissen im Mittelpunkt stehen, unabhängig von Elternhaus und Wohnort. Damit Integration in den Schulen gelingen kann, brauchen wir eine auskömmliche Ausstattung mit Schulsozialarbeit – unser Ziel ist dabei mindestens eine Stelle für jede Schule im Landkreis. Gemeinsam mit dem Land wollen wir die Einstellung von weiteren Kräften auch seitens des Schulträgers fördern. Neben der Schulsozialarbeit stehen wir für eine bedarfsgerechte Ausstattung der Schulen mit Räumlichkeiten für die Sprachlernklassen, denn nur durch das Erlernen der deutschen Sprache können Kinder dem Unterricht folgen und bekommen eine Chance zur wirklichen Teilhabe.
Wir stehen für einen maßvollen, aber auch konsequenten Übergang zur Inklusion in der Schule – wir wollen allen Kindern, ob mit oder ohne Handicap, das gemeinsame Leben und Lernen ermöglichen. Dazu gehört für uns neben der Unterstützung der Schulsozialarbeit auch die künftig bestehenden Förderschulen gleichermaßen zu fördern – ebenso wollen wir in den allgemeinbildenden Schulen die Inklusion praktisch umzusetzen. Dazu gehören ausreichende Personalkapazitäten, von denen alle Kinder profitieren, ebenso gehört dazu die notwendige räumliche Ausstattung der Schulen. Dies gilt für uns auch für die Spitzenförderung – wir wollen besondere begabte Kinder durch spezielle Angebote unterstützen, hierfür gibt es insbesondere in den Gymnasien zahlreiche gute Modelle. Förderung von Breite und Spitze sind für uns kein Gegensatz.
Lebenslanges Lernen gehört für uns dazu – nicht nur zu beruflichen Qualifizierung, sondern auch zur individuellen Weiterbildung. Zentrale Orte hierfür sind im Celler Land die Volkshochschule sowie die beiden Heimvolkshochschulen. Insbesondere die VHS Celle braucht unsere Unterstützung: Durch die begrenzten Platzkapazitäten in der Trift braucht die Volkshochschule mehr Raum – auf diesem Weg wollen wir die VHS tatkräftig begleiten. Außerdem werden wir weiter am Vorhaben der Einrichtung eines Bildungsnetzwerks und einer Weiterbildungsberatung im Landkreis Celle arbeiten.